Scheiss die Wand an! 30 Jahre ist das nun schon her!
Im Juni 1985 bin ich mit meinem Sandkastenfreund Thomas D. zu meiner ersten Interrail-Tour aufgebrochen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, ein anderer Thomas, Thomas K. tauchte überraschend am Mönchengladbacher Hauptbahnhof auf, um mich zu verabschieden. Es stand am Bahnsteig von Gleis 1 mit einer Tafel belgischer Nußschokolade, um mich zu verabschieden. Schließlich war es nicht nur der Abreisetag, es war auch mein 19. Geburtstag.
Das Interrail-Ticket galt damals in ganz Europa. Nur in Deutschland musste man die Hälfte des Fahrpreises zuzahlen. Also galt es erstmal Deutschland zu verlassen. Die erste Zugfahrt führte uns nach Aachen, zum Grenzbahnhof. Hier starteten alle meine Interrail-Touren: 00:49 Uhr von Aachen zum Gare du Nord nach Paris. Das war immer die erste Zugverbindung. Schließlich hatten wir nichts zu verschenken.
Fragt mich nicht, welche Kamera ich damals dabei hatte. Es war jedenfalls nicht meine Pentax ME super, obwohl ich die damals schon besaß. Mein Vater meinte nur, es sei zu gefährlich, eine solch teure Kamera mit auf so eine Tour zu nehmen. Später habe ich sie immer mitgenommen, denn dazu war sie ja eigentlich da. Aber es gibt ein paar Photos von dieser Tour. Irgendwo. Wenn ich sie mal finde, werde ich sie einscannen und den Artikeln hinzufügen.
Mir ist neulich der Interrail-Pass von der Tour in die Hände gefallen. Es gibt viel über die Tour zu erzählen, und ich habe mir gedacht, ich mach da mal eigenen Menüpunkt für. Auch ohne Photos. So´n Retro-Zeugs ist ja heute modern.
Ich hoffe, Ihr habt Spass bei der Lektüre dieser Artikel.
P.S.: Bin gerade dabei, die Tour Revue passieren zu lassen und diesen Menüpunkt aufzubauen. Sicherlich bekomme ich nicht mehr alle Einzelheiten zusammen und es wird auch kein minutiöses Tagebuch geben, wie Ihr das vielleicht gewohnt seid. Aber die Geschichten, die mir noch einfallen (und da gibt es einige von), werde ich hier nach und nach erzählen.
Ich lebte damals noch im Mönchengladbacher Stadtteil Neuwerk, dort, wo ich aufgewachsen bin und noch zum Gymnasium ging.
Geldprobleme kannte ich damals nicht. Ich lebte noch zuhause, bekam Taschengeld von meinen Eltern, und meine Oma lebte noch. Geizig ist die nie gewesen. Zusammen mit meinem damaligen Klassenkamerad Armin R. betrieb ich unter der Hand ein florierendes Werbeunternehmen. Ja, man muss das wirklich so sagen! Wir verteilten damals in Neuwerk und darüber hinaus Prospekte. Wir waren bekannt vor Ort, und es war so, dass wir die Preise bestimmten. 2 Pfennig für DIN A5 und 3 Pfennig für DIN A4. In der Regel bedienten wir mehrere Kunden gleichzeitig auf einer Tour. Unter 10 Pfennig pro Briefkasten sind wir selten losgegangen. Das Schwesternheim vom Krankenhaus Neuwerk hatte mehr als 100 Briefkasten, und so waren die ersten 10 Mark immer schon nach ein paar Minuten verdient. Von unserem Stundenlohn hätte damals nicht nur ein Facharbeiter geträumt. Und es war steuerfrei. Wer interessierte sich schon für uns Schüler.
Samstags mittags habe ich für ein Industriereinigungsunternehmen bei Monforts Maschinen geputzt. Bezahlt wurde nach Stücklohn. Das kam ganz schön was rein.
Ich habe es schon an verschiedenen Stellen erwähnt: um 00:49 Uhr verließ der erste Zug des Tages den Aachener Hauptbahnhof Richtung Paris. Daher gab es auch nicht viel zu diskutieren. Es ging zunächst mal in die französische Hauptstadt.
Paris war noch nie billig, auch vor 30 Jahren nicht. Ein Zimmer wollten wir uns hier nicht leisten, und üppige Mahlzeiten in Restaurants sah unser Budget auch nicht vor. Also entschieden wir uns für den Nachtzug. Hier kam das europäische Kursbuch zum ersten Mal zum Einsatz. Richtung Süden war klar. Die engere Auswahl fiel auf Italien oder Spanien.
Da Paris nicht über einen zentralen Bahnhof verfügt stand fest, dass wir vom Gare Du Nord keinen entsprechenden Anschluss finden würden. Also mussten wir mit unseren Rucksäcken quer durch die Stadt. Unterwegs haben wir uns mit Proviant für die Nacht versorgt. Und irgendwie passten auch noch jeweils zwei 1l-Glasflaschen Bier in unsere Rucksäcke. Uns so kam es, wie es natürlich kommen musste: Thomas Gepäck kippte auf dem Bahnsteig um, eine Flasche zerbrach und alle seine Klamotten hatten ab dem ersten Tag einen feinherben Biergeruch. Wer Thomas kennt, kann sich dessen Tobsuchtsanfall ausmalen.
Wahrscheinlich war ich es, der sich damals hatte durchsetzen können. Vielleicht lag es aber auch nur an der günstigen Verbindung. Jedenfalls ging es an die Costa Brava. Lloret de Mar war unser Ziel. Dorthin führte mich 1978 bereits die erste Flugreise mit meinen Eltern.
Zunächst ging es vom Gare Austerlitz nach Toulouse. Wir waren noch sehr unerfahren und waren uns nicht sicher, ob es ein zuschlagspflichtiger Zug war oder nicht. Aber soviel kann ich vorweg nehmen, ich habe auf allen Interrail-Touren nie einen Zuschlag bezahlt. In Toulouse bestiegen wir den Zug Richtung Grenze. In Port Bou, der spanischen Grenzstadt mussten wir , das sich da nicht ohne Oberteil räkelte! Titten!? Titten! Titten! Titten! Spontan und absolut synchron stellten wir um auf Schnappatmung. In einem Café zogen wir uns erstmal ein paar Cervezas zur Abkühlung rein. umsteigen. Von hier ab ging es mit der Schmalspurbahn nach Blanes an die Costa Brava. Und irgendwie, wahrscheinlich mit dem Bus, haben wir dann auch unser Ziel Lloret erreicht.
1978 hatten die Mädels dort noch Badeanzüge an. Nun, sieben Jahre später, standen wir beide dort auf der Strandpromenade. Zarte 19 Jahre alt und so gut wie kein weibliches Wesen, das sich da nicht ohne Oberteil räkelte!
Lloret war ein guter Anfang für unsere Tour. Aber wir wollten in neue Regionen aufbrechen. Unser Hauptziel war schließlich Jugoslawien. Petar M., der Wirt aus der Ratsstube hatte uns seine Heimat schmackhaft gemacht. Also wollten wir nicht unnötig Zeit auf der iberischen Halbinsel verbringen. Es zog uns gen Osten.
Das müsste in Tende gewesen sein.
Cerbère war der Grenzbahnhof auf französischer Seite. Hier wechselten wir wieder von Schmal- auf Normalspur. Neben dem europäischen Kursbuch hatten wir auch das Inter-Rail-Reisebuch von Klaus Christian Wanninger aus dem Fischer Taschenbuchverlag am Mann. Ich habe das für diesen Artikel nochmal hervor gekramt. Natürlich kann ich mich nicht mehr an die Streckennummer 25030 erinnern. Ich weiß aber noch sehr gut, dass wir damals Wanningers Empfehlungen vertraut haben und den Weg nach Mailand entlang der Côte d´Azur mit einem Abstecher in die Seealpen genauso genommen haben, wie sie in dem Buch beschrieben waren.
Bahnstreckentechnisch gesehen war dieser Abschnitt sicherlich eines der Highlights dieser Tour. Es war landschaftlich außerordentlich schön, ich kann mich auch noch an den Halt in Monte Carlo erinnern, Erzählenswerte Stories hat es auf diesem Abschnitt allerdings nicht ergeben. Wesentlich ereignisreicher war da eher der nächste Abschnitt. Auf der Strecke hat sich nämlich die Top-Story der Interrail-Tour ereignet. Aber dazu mehr im nächsten Artikel.
Von den Seealpen sind wir über Turin nach Mailand gefahren. Dort fand an diesem Tag irgendein europäisches Gipfeltreffen statt. In der Stadt wimmelte es nur so vor Staatskarossen. Aus einer winkte uns Genscher entgegen. Um den Dom herum stand ein Bauzaun. Das war bei meinem Paris-Besuch zuvor schon so, dass die Hauptsehenswürdigkeit gerade renoviert wird, und das ist bis heute eigentlich auch so geblieben.
Die Mailänder Skala haben wir uns natürlich (von außen) angeschaut, wir waren in einer teuren Passage (es müsste die Galleria Vittorio Emanuele II) gewesen sein. Ansonsten ist von Mailand nicht allzu sehr viel im Gedächtnis haften geblieben, außer, dass sich auf der Zugfahrt von Mailand nach Rom die Top-Story der Tour zugetragen hat. Und die kommt jetzt:
Ich hatte es also irgendwie überlebt. Die Kohle war zwar futsch, aber nach ein paar Bier hätte ich wieder Bäume ausreißen können.
Es war der 29. Juni 1985. Sonstwo in der Welt feierte man Kindergeburtstag, in Mönchengladbach heiratete meine Cousine Petra. Sie ging aber nicht ans Telefon!? Thomas rief seinen Vater an. Allzu viel Geld wollte er nicht in das Telefonat investieren. Also fasste er sich kurz: "Alles gut! Burkhard wurde eben überfallen!" Und dann war die Kohle auch schon weg. Naja, das wichtigste war ja gesagt.
Thomas Vater betrieb derzeit eine gutgehende chemische Reinigung in Neuwerk und hatte dementsprechend Kundschaft. Petar M., der Wirt aus der Ratsstube, brachte seine Tischdecken zum Waschen vorbei, und auch erfuhr die Story aus erster Hand. Wir wurden natürlich schnell zum Thekengespräch. Und da auch Döhme Jupp, der Betreiber des lokalen REWE-Ladens in der Ratsstube verkehrte, wurden wir schnell zum Dorfgespräch. Man kann sagen, man sorgte sich um uns.
Leute, das ist jetzt echt kein Witz. Das Beste, was aus den oben zitierten zwei Sätzen in Neuwerk gemacht wurde war folgende Aussage:
Wir hatten einen Termin. Wilfried, ein Gast aus der Ratsstube und Freund von Thomas Vater war auf dem Weg in den Campingurlaub nach Rijeika. Und wir wollten ihn in Empfang nehmen. Ich glaube jedenfalls, dass er Wilfried hieß, ganz sicher bin ich mir nicht.
Jedenfalls saßen wir den ganzen Tag beim Pivo an der Uferpromenade und warteten auf einen Mercedes mit Wohnwagen und Mönchengladbacher Kennzeichen. Es kamen auch viele Mercedesse. Auch viele Wohnwagen. Und auch einige Autos mit einem Gladbacher Kennzeichen. Nur Wilfried. Der kam nicht. Aber war dann auch nicht weiter schlimm. Wir waren in Jugoslawien angekommen. Das Bier war billig und gut.
Irgendwo in der Nähe von Rijeika haben wir Quartier bezogen. Ich kann gar nicht mehr sagen, ob wir gezeltet haben oder ein Zimmer hatten. Ich weiß nur noch, dass wir ganz schön einen im Tee hatten. Wir hatten uns nämlich abends irgend so einen Yugo-Brandy reingezogen. Das Preis-Leistungsverhältnis war einfach unschlagbar.
Wir saßen irgendwo an der Adria. Es war warm, wir waren breit, und die Welt war einfach nur schön.
Wilfried hatten wir nicht getroffen. Es zog uns weiter nach Split. Nun in Rijejka gibt's ne berühmte Rennstrecke, die hat damals aber keine Sau zur Kenntnis genommen. Den Namen Dubrovnik kannten wir nur, weil die Ratsstube den Untertitel Restaurant Dubrovnik hatte. Aber Split, das sagte uns was. Hajduk Split war zu dieser Zeit ein Spitzenteam in Europa.
Split war in den folgenden Wochen der Dreh- und Angelpunkt unserer Tour. Komischerweise habe ich da so gut wie keine Fotos von. Was war so doll an Split? Nun, da war zum einen der Bahnhofsklo. Zu jener Zeit war mir noch lange nicht jeder Pott gut genug. In Split am Bahnhof gab es eine Bedürfnisanstalt. Beim Betreten gab man der Klofrau 100 Dinar (10 Pfennig) in die Hand, und je nach Größe und Augendruck riss sie eine Portion Papier von der Rolle. Sie wählte eine Kabine aus, reinigte die Brille und wünschte einen guten Schiss. Wir sind sehr oft nur des Scheißens wegen nach Split gefahren.
Und wegen der Pizza. Auf der anderen Seite der Gleise befand sich in einer kleinen Gasse eine Pizzeria. Ich weiß noch, dass die Tische sehr groß und aus Glas waren. Jedenfalls gab es dort die weltbeste Pizza zum weltbesten Preis. Die waren groß und lecker. Und manchmal haben wir zwei hintereinander gegessen.
2010 war ich nochmal in Kroatien. Bis nach Split habe ich es nicht geschafft. Aber irgendwann muss ich da mal wieder hin. Auch wenn Kroatien sich stark verändert hat. Die Preise haben ganz schön angezogen. Billig Urlaub machen, so wie damals 1985, ist definitiv nicht mehr drin.
1984, kurz vor unserem Interrail-Trip, fanden in Sarajevo die olympischen Winterspiele statt. Wer damals schon auf der Welt war, kann sich mit Sicherheit heute noch an den offiziellen Vorspann erinnern.
Also haben wir uns auf den Weg ins heutige Bosnien-Herzegowina gemacht. Natürlich haben wir die Hauptstadt Sarajevo auf unserer Tour mitgenommen. Unser eigentliches Reiseziel war aber Mostar. Dort überspannte die berühmte Stari Most (alte Brücke) die Neretva. Die Neretva war sehr flach, und trotzdem stürzten sich damals todesmutige Springer von dieser doch einigermaßen hohen Brücke. Unsereins hätte einen solchen Sprung mit Sicherheit nicht überlebt.
Leider wurde die Brücke Anfang der 90er Jahre durch kroatische Streitkräfte zerstört. Die Brücke wurde allerdings restauriert und im Jahre 2004 offiziell wiedereröffnet.
Petar M., der Wirt aus der Ratsstube, hatte uns viel erzählt von seiner Heimat. Unter anderem auch von Sinj, seiner Heimatstadt. Da, wo er ein großes Haus hat, und wir problemlos so lange übernachten können, wie wir nur wollen.
Also haben wir uns auf den Weg nach Sinj gemacht. Und irgendwie sind wir dort auch angekommen. Und wir habe auch Petars Haus gefunden. Was soll ich sagen? Petars Familie war durchaus gastfreundlich. Aber das Haus war nicht ganz so groß, wie Petar es beschrieben hatte, und der Garten, wo wir unser Zelt aufschlagen sollte, war ein klitzekleiner Hof. So klein, dass unser Zelt da nicht reingepasst hätte.
Also wollten wir die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Aber Durst hatten wir. Ohne Ende. Eine Flasche Wasser hätte uns gereicht. Und endlich fragte uns Ante, unser Gastgeber dann auch, ob wir etwas trinken möchten. Wir schrien beide lautstark hier. "Moment!", sagte Ante. Wenig später kam er zurück mit einer Flasche Slivovic.
Natürlich haben wir uns keine Blöße gegeben. Aber es war heiß, wir hatten immer noch tierischen Durst, und wir hatten keine Unterkunft. Also zurück nach Split.
Ich hatte es an anderer Stelle bereits erwähnt: 1985 arbeitete ich an mehreren Tagen in der Woche in der Neuwerker Ratsstube, einem jugoslawischen Restaurant. Wenn ich kurz vor 17:00 Uhr die Kneipe betrat, bekam ich etwas zu essen. Nach 23:00 Uhr, wenn die Kegelclubs fertig waren, bekam ich wieder was. Auswählen konnte ich nicht. Es gab Pljeskavica. Ich konnte Pljeskavica irgendwann nicht mehr sehen. Ich glaube, ich kann es heute, 30 Jahre später, noch immer nicht sehen.
Zubereitet wurde das Pljeskavica von Petars Koch. Ich habe keine Ahnung mehr, wie der hieß. Jedenfalls kam er aus Zagreb. Und er hatte mir natürlich viel über seine Heimatstadt erzählt. Keine Frage, dass wir der Sache auf den Grund gingen und der Stadt einen Besuch abstatteten. Bahntechnisch gesehen war/ist Zagreb ein Knotenpunkt. Wir waren mehr wie einmal dort.
Während unserer Tour ist uns aufgefallen, dass an jedem jugoslawischen Bahnhof eine alte Dampflock stand. Warum, das wussten wir nicht, und wir hatten das auch nicht weiter hinterfragt. Eines nachts, wir hatten den letzten Zug verpasst, haben wir unser Nachtlager in Zagreb auf dem Bahnhof aufgeschlagen. Thomas lag auf der Bank direkt vor der Dampflock, ich lag eine Bank weiter. Ich konnte nicht wirklich pennen. Ich weckte Thomas, als ein Bahnbediensteter aufgeregt auf uns zulief: "Ey, Thomas. Wachwerden! Es gibt Ärger!" Der Beamte schimpfte wild auf serbokroatisch. Also fing ich an, meine Sachen zusammen zu packen. Der Uniformierte machte mir aber schnell klar, dass ich nicht das Problem sei. Tito! Tito war mit dieser Dampflock gefahren. Thomas sollte einfach nur eine Bank weiter gehen und alles war gut. Schließlich wünschte er uns eine angenehme Nachtruhe. Naja, muss man halt wissen.
Weiterlesen: Zagreb: der Koch, Opa Schmitz, Tito und zum Kacken nach Split
Auf unserem Weg nach Postojna haben wir in Ljubljana (dt. Laibach) Station gemacht. Es war der 11. Juli 1985, ein herrlicher Sommertag. Wir waren schon einige Tage unterwegs, und auf meinem Postsparbuch waren noch 300 DM. Thomas hat zu dieser Zeit auch nicht mehr über viel mehr Geld verfügt. Wir wollten noch knapp zwei Wochen durchhalten. Also mussten wir langsam anfangen, mit unserer Urlaubskasse besser zu haushalten. In Italien hatte man mir ja 360 DM geraubt, die fehlten jetzt.
Kurz vor Mittag kamen wir in der heutigen Hauptstadt Sloweniens an und wir schafften es gerade noch aufs Hauptpostamt, bevor dieses für die nächsten drei Stunden über Mittag geschlossen würde. Soviel Zeit hatten wir aber nicht, wir wollten weiter nach Postojna.
Thomas und ich stellten uns an benachbarte Schalter, um jeweils 100 DM abzuheben. Meine Postbeamtin war längst beim Gegenwert von 100 DM angekommen, aber sie zählte weiter Scheine. Mir fiel sofort auf, dass das zu viel war. Auch Thomas registrierte das, aber ich war sofort einen strengen Blick zu ihm herüber der ihm zeigen sollte, jetzt einfach nur die Klappe zu halten. Das klappte auch. Und tatsächlich verließ ich mit Dinar in einem Gegenwert von 200 DM das Postgebäude.