Die Fahrt zurück nach Arusha zieht sich. Insbesondere das letzte Stück. Nur Baustelle und Schlaglöcher. Und als ob es nicht genug wäre, gibt es im Baustellenbereich außerdem noch künstlich angelegte Hubbel zur Verkehrsberuhigung.
Was immer auch passiert, bevor ich einen Finger im Camp krumm mache, muss ich zunächst an die Bar. Ich schließe die Augen und sehe vor mir ein eiskaltes Kilimanjaro Lager. Die Strasse ist so staubig.
Als wir ankommen hat Tim wider Erwarten noch kein Essen vorbereitet. Er hat äußerst schlechte Laune und berichtet davon, zwei absolute Scheißtage gehabt zu haben. Mir jetzt auch egal.
"Lady, can I get a beer, please?", frage ich die Besitzerin des Camps. Australierin, wenn ich es richtig mitbekommen habe. 1993 nach Tansania gekommen. "Don´t call me Lady! Just call me Ma! Here you are." Cheers! Das zischt.
Ma erzählt mir den Grund für Tims schlechte Laune. Er hat vor zwei Tagen erfahren, dass er Malaria hat und darf jetzt für ein paar Tage kein Bier trinken. Da wäre ich natürlich auch schlecht drauf. Ma meint, Malaria sei nicht so schlimm. Ein paar Tabletten und alles ist wieder okay. Die Weißen dramatisieren nur.
Tim sieht das Ganze ähnlich. Er verschwendet keinen Gedanken an einen Tourabbruch. Später kommt er an die Bar, bestellt einen halben Liter Gin mit Eis. Zehn Minuten später legt er sich schlafen.