Wilfried hatten wir nicht getroffen. Es zog uns weiter nach Split. Nun in Rijejka gibt's ne berühmte Rennstrecke, die hat damals aber keine Sau zur Kenntnis genommen. Den Namen Dubrovnik kannten wir nur, weil die Ratsstube den Untertitel Restaurant Dubrovnik hatte. Aber Split, das sagte uns was. Hajduk Split war zu dieser Zeit ein Spitzenteam in Europa.

Split war in den folgenden Wochen der Dreh- und Angelpunkt unserer Tour. Komischerweise habe ich da so gut wie keine Fotos von. Was war so doll an Split? Nun, da war zum einen der Bahnhofsklo. Zu jener Zeit war mir noch lange nicht jeder Pott gut genug. In Split am Bahnhof gab es eine Bedürfnisanstalt. Beim Betreten gab man der Klofrau 100 Dinar (10 Pfennig) in die Hand, und je nach Größe und Augendruck riss sie eine Portion Papier von der Rolle. Sie wählte eine Kabine aus, reinigte die Brille und wünschte einen guten Schiss. Wir sind sehr oft nur des Scheißens wegen nach Split gefahren.

Und wegen der Pizza. Auf der anderen Seite der Gleise befand sich in einer kleinen Gasse eine Pizzeria. Ich weiß noch, dass die Tische sehr groß und aus Glas waren. Jedenfalls gab es dort die weltbeste Pizza zum weltbesten Preis. Die waren groß und lecker. Und manchmal haben wir zwei hintereinander gegessen.

2010 war ich nochmal in Kroatien. Bis nach Split habe ich es nicht geschafft. Aber irgendwann muss ich da mal wieder hin. Auch wenn Kroatien sich stark verändert hat. Die Preise haben ganz schön angezogen. Billig Urlaub machen, so wie damals 1985, ist definitiv nicht mehr drin.