Ich habs geschafft. Nach einer Marathon-Heimreise bin ich wieder in Kinzweiler angekommen.

27 Stunden war ich unterwegs. Von Foz du Iguazu gings zunächst mit der GOL zurück nach São Paulo. Am Flughafen Guarulhos hatte ich 5 Stunden Aufenthalt, bevor die KLM-Maschine nach Amsterdam abhob. In Schiphol musste ich dann noch fast zwei Stunden auf den Thalys nach Brüssel warten. Dort hatte der IC nach Welkenraedt 25 Minuten Verspätung. Nach weiteren 100 Minuten Zugfahrt konnte ich dann endlich in mein Auto steigen und die letzten Kilometer nachhause fahren.

Es geht auch anders als Air Berlin! An dieser Stelle muss ich ein riesengroßes Lob an die KLM loswerden. Bereits beim Besteigen des Fliegers hatte man den Eindruck, dass die Crew in allerbester Stimmung ist. Stewardess und Steward an der Tür witzelten schon miteinander und mit den Fluggästen. Ich nahm Platz in Sessel 34D. Leider hatte ich nicht das Glück wie auf dem Hinflug, dass der Platz neben mir frei. Der Asiate auf 34E hatte die Armlehne auch schon fest in Beschlag genommen und deutete auch an, diese während des ganzen Fluges verteidigen zu wollen. Das kann ja heiter werden. 10h 50 min soll die Flugzeit betragen.

Ich hatte gerade mein Handgepäck verstaut, Decke unter den Sitz gequetscht, die internationalen Tageszeitungen in die Tasche des Vordersitzes gesteckt, da kam ein Steward. Ob ich denn wohl alleine reisen würde. Ich war etwas verdutzt und fragte ihn, warum er diese Frage stelle. Nun, er hätte direkt gesehen, dass ich mich nicht wohlfühlen würde und er sich gerne nach einem anderen Platz für mich umsehen würde. Ich fragte ihn, ob er das ernst meine, zeigte ihm die Stempel in meinem Reisepass und erklärte ihm, dass mir so etwas noch bei keiner Airline passiert und ich schlichtweg von den Socken sei. Er grinste mich an, sagte mir, dass die Maschine zwar quasi voll sei, er sich aber bemühen würde und nach dem Start, wenn die Anschnallzeichen erloschen seien, wieder zu mir kommen würde. Wow!

Wir rollten noch nicht zur Startbahn, da kam er wieder: "Mr. Friederichs, I have a better seat for you. Please follow me!" Der Steward redete mich tatsächlich mit Namen an! Ich fragte ihn, ob ich der 1-Millionste Kunde sei, oder warum ich so ein Glück habe. Er führte mich zur letzen Reihe, da, wo nur zwei statt drei Sitze nebeneinander stehen und ein wenig breiter sind. Der Platz neben mir war frei.

Der Steward freute sich genauso wie ich, dass er mir eine Freude machen konnte. Die Sitznachbarn staunten nicht schlecht. Fortan kam er alle halbe Stunde:"Mr. Friederichs. Noch alles okay bei Ihnen? Darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?"  

Fliegen kann auch manchmal schön sein. Danke an die KLM! Das war ganz große Klasse!