Nach unserem gemeinsamen Weihnachtsdinner in Chiang Mai sind Therése, Gemma, Vaughan und ich noch in eine Kneipe gegangen. Gut gelaunt und eine Bier später haben wir die Lokalität verlassen. Die Straßen waren um diese Uhrzeit schon fast leergefegt. Ein Tuktuk war schnell gefunden. Gemma nahm auf der Batterie neben dem Fahrer Platz, Therése, Vaughan und ich alberten auf den hinteren Sitzen.

Das Tuktuk nahm Fahrt auf. Gemma hatte inzwischen die Steuerung übernommenn, als ich die Gabelung auf uns zukommen sah. Unser Hotel lag hinter der Rechtskurve, Gemma setzte aber zur Linkskurve an. Ich schrie noch:"Do you know where the brake is?". Fahrer und Co-Pilotin konnten sich nicht einigen. Der Fahrer riß den Lenker im letzten Moment nach rechts. Wir waren zu schnell. Das Tuktuk kippte bei ca. 50 km/h um, und wir purzelten zu fünft samt Bierflaschen über die Straße.

Für mich lief das alles wie in Zeitlupe ab. Das Tuktuk kippte auf die linke Seite, und ich saß rechts. Dadurch hatte ich noch den Bruchteil einer Sekunde Zeit (Massenträgheitsgesetz!) nachzudenken, in welcher Position ich auf den Asphalt aufschlagen will. Beim Fall hatte ich das Tuktuk im Auge und konnte so mein Bein noch rechtzeitig unter dem umstürzenden Gefährt rausziehen.

Für die Passanten muss das ein spektakulärer Anblick gewesen sein. Während wir uns noch aus den Scherben unserer Bierflaschen aufrappelten, war auch schon der erste Krankenwagen mit Tatütata da. Der zweite folgte unmittelbar darauf.

Gemma, die sich heftige Vorwürfe machte, hatte einen Schock erlitten und mehrere Schürfwunden im Gesicht und am Arm. Theréses Bein sah heute morgen fürchterlich bunt aus. Vaughan ist ziemlich okay und ich habe etwas Aua am kleinen Finger und eine kleine Schürfwunde im Gesicht.

Der Fahrer hatte arge Schmerzen am Bein und sein Tuktuk war einigermaßen demoliert.

So war er, unser Heilig Abend in Chiang Mai. Wir hatten verdammtes Glück, dass zu dieser Zeit kein Verkehr mehr war und wir viel Platz zum Ausrollen hatten. Ansonsten wäre das sehr böse ausgegangen.

Keine Vorwürfe an die Fahrer. Wir hatten Spaß. Shit happens!

Jetzt sitzen wir im Van nach Chiang Rai und ich bin mir sicher, heute Abend werden wir viier wieder feiern gehen. Ob wir ein Tuktuk nehmen, kann ich noch nicht sagen.