Die nächsten zwölf Stunden sitze ich im Bus von Hoi An nach Nha Trang. Oder besser gesagt, ich liege. Nein, auch nicht wirklich. Irgendetwas dazwischen. Jedenfalls so, dass ich in der nächsten Nacht kein Auge zu machen werde.

Also werde ich mal versuchen, meine erste Tourwoche durch Vietnam zusammenzufassen. Entschuldigt die wahrscheinlich vielen Tippfehler. Es rappelt sehr stark, und ich werde mit Sicherheit die Tasten nicht immer treffen.

Mit meinen Berichten und Fotos hinke ich drei Tage hinterher. Das ist gut für mich und schlecht für Euch. Ihr könnt daraus schließen, dass ich noch keine Sekunde Langeweile hatte. Allerdings war im letzten Hotel auch die Internetverbindung schlecht. Meine Versuche Fotos hochzuladen habe ich allesamt abgebrochen. Mal sehen, wann ich dazu komme das alles nachzureichen.

 

Hanoi

Fangen wir mal mit Hanoi an. Mein erstes Mal in Asien. Was für eine lebendige Stadt! 8 Millionen Leute auf 4 Millionen Roller. Macht eigentlich 2 Leute pro Zweirad. Ich habe aber auch schon eine 4-köpfige Familie mit Hund auf einem Roller gesehen. Auf der Fahrt vom Flughafen habe ich mich gefragt, ob ich jemals schaffen werde, eine Strasse zu überqueren. Es geht. Schneller als man denkt. Eigentlich ist es ganz einfach.

Hanoi, die Stadt ist mal ganz anders. Nicht wie all die anderen Städte auf der Welt, die ich besucht habe, deren Shopping Malls sich bis ins Detail gleichen. Gekauft wird auf der Strasse, nicht in Malls. Es gibt eigentlich kein Haus, vor dem nichts verkauft wird. Straße, Ladenlokal und Wohnzimmer gehen meist ineinander über.

Ich bin jedenfalls begeistert von Hanoi und war froh nach meiner Rückkehr aus der Halong Bay noch eine weitere Nacht dort verbringen zu können. Irgendwie habe ich mich schnell an das Chaos gewöhnt. Und irgendwo kam die Abreise zu früh. Sieben Wochen sind einfach viel zu knapp, das kann ich jetzt schon sagen.

 

Die Vietnamesen

Der erste Eindruck ist ja oft entscheidend. Und der war in diesem Fall äußerst positiv. Einen Transfer vom Flughafen hatte ich nicht gebucht. Ich habe es mit Hilfe freundlicher Leute geschafft, für ein paar Euro zum Hotel zu gelangen. Der Empfang dort war ebenfalls äußerst freundlich und in meinen Augen kein bisschen aufgesetzt.

 

Normalerweise reagiere ich einigermaßen aggressiv, wenn ein Nein nicht reicht. Aber hier gibt es nur wenige Strassenhändler, die mir wirklich auf die Nerven gehen. Grundsätzlich kommt man hier mit einem freundlichen Lächeln besser zurecht.

 

Halong Bay

 

Die Bucht ist natürlich einzigartig und sehenswert. Leider war das Wetter eher suboptimal, und ich bin einigermaßen enttäuscht, keine schöneren Fotos präsentieren zu können. Wir hatten zwei Mittag- und ein Abendessen auf der Dschunke. Das hatte schon was. Und morgens inmitten einer solchen Szenerie aufzuwachen ist bestimmt nicht von schlechten Eltern.

 

Das Essen

 

Für mich ein absolutes Highlight. Okay, man darf wahrscheinlich nicht penibel sein, und vielleicht ist es auch besser nicht immer ganz genau zu wissen, was man gerade auf dem Teller hat. Wem es gelingt herzhaft zuzubeißen, der wird das ein oder andere Mal positiv überrascht werden. So ist es mir jedenfalls gegangen. Es gab etwas frittiertes in der Form von Frühlingsrollen. An den Dingern hätte ich mich totessen können. Erst als das letzte Teil verputzt war erfuhr ich, dass die Füllung aus Krebsfleisch bestand. Die Dinger hätte ich wahrscheinlich im Leben nicht angepackt, wenn ich das vorher gewusst hätte.

 

Die Garküchen sehen nicht immer einladend aus, dafür sind deren Produkte umso besser. Überhaupt mag ich die Art und Weise, wie hier gegessen wird. Wir essen oft gemeinsam. Chris, unser Tourleader, bestellt dann für uns alle. Nacheinander werden dann unterschiedliche Köstlichkeiten an den Tisch gebracht. Oft ist auch etwas zum Basteln dabei. Man muss dann mit Zutaten von verschiedenen Tellern etwas zusammen bauen. Aber freundlich wie der Vietnamese an sich nunmal ist, wird einem meist geholfen, wenn man mit der Bastelanleitung nicht ganz zurecht kommt. Es macht Spaß und schmeckt. Und das mit den Stäbchen habe ich inzwischen auch drauf. Da helfen im Zweifel ein paar Bia Tiger mehr.

 

Hue

 

In Hue gibt es einen Haufen alten Kram zu besichtigen. Ist nett, das mal gesehen zu haben, aber die Besichtigungstour war mir persönlich echt zu lang. Ansonsten hat die Stadt nicht viel zu bieten. War nicht ganz so mein Ding. Immerhin gab es wieder gutes Esse und Bia natürlich.

 

Das Bier

 

Gibt es, und zwar nicht zu knapp. Tiger schmeckt mir am besten. Etwas ganz Besonderes ist aber das Bia Hoi. Das ist frisches Bier, welches noch am gleichen Tag getrunken werden muss. Das schmeckt jedesmal und überall anders, aber nie wirklich schlecht. Für 1 EUR bekommt man 5 große Gläser, manchmal auch 6.

 

Hoi An

 

Noch so eine antike Stadt. Aber richtig klasse. Einfach einzigartig. Einen solchen Ort habe ich noch nie gesehen. Toll, wenn abends die Laternen in der Altstadt am Fluß angehen. Sieht in echt viel besser aus als auf den Fotos, die ich vorher davon geesehen habe.

 

Die Schneider

 

Hoi An ist auch die Stadt der Schneider. Ca. 400 davon bieten ihre Dienste hier an. 4 Maßanzüge und 2 habe ich mir schneidern lassen. 1x Maßnehmen und 2x Anprobe und am Ende hatte der Schneider immer noch etwas zu korrigieren. Der weiß ja auch, dass ich so schnell nicht wiederkomme, umso mehr war ich von seiner Sorgfalt beeindruckt. Ich bin jedenfallssehr zufrieden.

 

Das Wetter

 

Es wird schlechter, statt besser. Heute hat es den ganzen Tag heftig geschüttet. Das muss sich ändern. Morgeen früh gegen 6 Uhr erreichen wir Nha Trang. Und da sind zwei Strandtage eingeplant.