Nee, "shoestring" hat in dem Sinne nichts mit Schnürsenkel zu tun. Überhaupt würde ich Schnürsenkel eher mit "lace" übersetzen. Jedenfalls ist das im amerikanischen Englisch das gebräuchlichere Wort. "On a shoestring"  bedeutet eher soviel wie "für kleines Geld". 

Ich war also in der Mayerischen Buchhandlung auf der Suche nach einem Reiseführer. Die deutsche Ausgabe war von 2012 und kostete 28,50 EUR. Auf der englischen Ausgabe vom August 2014 klebte ein Sticker mit 26,50 EUR. Man spart ja, wo man kann. An der Kasse verlangte man dann vierundzwanzig Euro und ein paar Zerquetschte. Auf meine Frage, warum das Buch den nun billiger sei als der Preisaufdruck verriet, antwortete man mir nur, weils in Englisch sei. Nun gut. Mir solls recht sein.

Nun bin ich also zum allerersten Mal in meinem Leben im Besitz eines Lonely Planet Reiseführers. Lonely Planet: das war früher mal die Bibel der Bagpacker. Der Verlag ist inzwischen von seinem eigenen Erfolg überrollt worden. Im Internetzeitalter gibt es eigentlich gar keine richtigen Geheimtipps mehr.

Ja, "On A Shoestring". Die Reise ist bezahlt. Tucantravel wird mir während des gesamten Tourverlaufs einen Reiseleiter zur Verfügung stellen. So richtig kümmern muss ich mich eigentlich um gar nichts. Aber der Flug ist lang und da braucht man etwas zum Lesen. Und ein erster Blick ins Buch sagt mir auch, dass der Lonely Planet sich deutlich von Dumont und Marco Polo unterscheidet. Museen spielen eine eher untergeordnete Rolle, während doch der ein oder andere Tipp zu lesen ist, wo es denn das beste Bier zum günstigsten Preis gibt.

Ich glaube, ich habe eine gute Wahl getroffen.